Einfluss der Basisreanimationsmaßnahmen durch Laien auf das Überleben nach plötzlichem Herztod

03 medical and health sciences 0302 clinical medicine
DOI: 10.1007/s10049-012-1584-7 Publication Date: 2012-04-19T07:39:46Z
ABSTRACT
Basismasnahmen durch Laien sollen das therapiefreie Intervall nach einem plotzlichen Herztod verkurzen und somit die Uberlebensrate dieser Patienten steigern. Die Bereitschaft, Basismasnahmen durchzufuhren, variiert stark und ist von zahlreichen Einflussfaktoren abhangig. Die vorliegende Studie untersucht die Rahmenbedingungen, unter denen Laien mit Basisreanimationsmasnahmen beginnen und den Einfluss dieser Masnahmen auf den primaren Reanimationserfolg. Retrospektive Analyse von 11.788 prospektiv-erfassten Patientendaten nach plotzlichen Herztod aus dem Deutschen Reanimationsregister im Zeitraum 1/2004 bis 7/2011. Die deskriptive Statistik erfolgte mittels χ2-Tests, Mann-Whitney-Tests fur nichtparametrische Tests und des exakten Tests nach Fisher. Bei Patienten mit beobachtetem Kreislaufstillstand (n = 5659) wurde im Vergleich zu Patienten, bei denen dieser nicht beobachtet wurde, signifikant haufiger mit Basismasnahmen durch Bystander begonnen (p < 0,01; OR 4,19; 95%-CI 3,70–4,67). Diese Patienten erlangten haufiger einen Eigenkreislauf (ROSC) und wurden haufiger in ein Krankenhaus eingeliefert (jeweils p < 0,01). Die Inzidenz von Basismasnahmen durch Bystander war in der Gruppe der unter 20 Jahre alten Patienten am hochsten (24%) und bei Patienten uber 80 Lebensjahren am geringsten (12%). Basismasnahmen wurden trotz Beobachtung in hauslicher Umgebung durch Bystander seltener durchgefuhrt als an offentlichen Orten (p < 0,01; OR 0,37; 95%-CI 0,33–0,42). Unter Berucksichtigung aller bekannten Rahmenbedingungen zum Zeitpunkt eines plotzlichen Herztodes konnte das Uberleben der Patienten durch Basismasnahmen jedoch nur geringfugig gesteigert werden (OR 1,26; 95%-CI 1,06–1,49) Laien beginnen mit Masnahmen unabhangig vom Beobachtungsstatus haufiger bei jungeren Patienten und am Arbeitsplatz. Die Effektivitat der Basismasnahmen im Hinblick auf ROSC ist insgesamt jedoch nur gering ausgepragt, sodass bei einer Beobachtungsrate eines plotzlichen Herztodes von fast 50%, aber einer geringen Inzidenz von Basismasnahmen durch Laien Veranderungen sowohl in der Aufklarung der Bevolkerung als auch in der Haufigkeit und Art der Schulung von Laien notwendig sind.
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