Deskriptive Untersuchung der stationären Aufenthalte von Patienten mit emotional instabiler Persönlichkeitsstörung in Österreich zwischen 2001 und 2016 mit besonderer Berücksichtigung von Alter, Geschlecht und Aufenthaltsdauer

05 social sciences 0501 psychology and cognitive sciences
DOI: 10.1007/s40211-019-0308-3 Publication Date: 2019-04-02T08:02:51Z
ABSTRACT
Weltweit und insbesondere im stationar-psychiatrischen Setting weist die emotional instabile Personlichkeitsstorung (EIPS) hohe Pravalenzen auf, die sich hinsichtlich Alter und Geschlecht unterscheiden. Aufgrund des komplexen Krankheitsbildes, wiederholten Aufnahmen und hohen Kosten, wird das Gesundheitssystem vor grose Herausforderungen gestellt. Fur die Berechnungen wurden Statistik Austria-Daten der stationaren Aufenthalte von Patienten mit psychischen und Verhaltensstorungen unter besonderer Berucksichtigung der EIPS als Hauptentlassungsdiagnose in Osterreich im Zeitraum von 2001–2016 verwendet. Eingeschlossen wurden Patienten mit einem Alter uber 14 Jahre, Aufnahme an einer psychiatrischen Klinik in der Akutversorgung und maximale Aufenthaltsdauer von 365 Tagen. Alter, Geschlecht und Aufenthaltsdauer wurden mit SPSS® analysiert, in deskriptiver Form ausgewertet und zueinander in Bezug gesetzt. Die Pravalenz der EIPS innerhalb aller psychischen und Verhaltensstorungen betrug 4,0 %. Von allen Personlichkeits- und Verhaltensstorungen, sowie spezifischen Personlichkeitsstorungen wies die EIPS die hochste Pravalenz auf (65,3 % und 79,3 %). Circa viermal mehr Frauen (79,8 %) als Manner (20,2 %) wurden stationar behandelt. Die meisten Patienten (23,1 %) wurden im Alter von 20–24 Jahren aufgenommen. Ab 40 Jahren zeigte sich die Aufenthaltszahl deutlich rucklaufig. Der groste Manneranteil fand sich mit jeweils 27,0 % bei den uber 45-Jahrigen und 183–365 Aufenthaltstagen, jener der Frauen zwischen 15–19 Jahren (83,4 %) und 0 bzw. 14–182 Aufenthaltstagen (jeweils 81,4 %). Die mittlere Aufenthaltsdauer betrug fur Frauen 13 Tage, fur Manner 12 Tage. 11,3 % der Patienten verliesen noch am Aufnahmetag die Klinik, 61,2 % wurden 1–13 Tage, 27,2 % 14–182 Tage, und 0,2 % 183–365 Tage behandelt.
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REFERENCES (22)
CITATIONS (1)