Die STARR-Operation

03 medical and health sciences 0302 clinical medicine
DOI: 10.1007/s00053-006-6013-2 Publication Date: 2006-08-25T09:20:14Z
ABSTRACT
Zur Behandlung des obstruktiven Defakationssyndroms (ODS) steht nach Etablieren der STARR-Operation (stapled transanal rectal resection) ein weiteres transanales Operationsverfahren zur Therapie des ODS zur Verfugung. Das Ziel unserer Studie ist die Evaluation der funktionellen und chirurgischen Ergebnisse der Operationsmethode. Von Dezember 2002 bis November 2005 wurden 60 STARR-Operationen durchgefuhrt. Zur transanalen Resektion der distalen Rektumampulle wurden pro Operation zwei Stapler verwendet, wobei mit dem ersten Stapler die Vorder- und mit dem zweiten die Hinterwand des Rektums reseziert wurde. Das mittlere Follow-up betrug 16 (3–49) Monate. Die Operationen wurden von einem erfahrenen Oberarzt der Klinik mit proktologischer Expertise durchgefuhrt. Die Vollwandresektate wurden obligat histopathologisch untersucht. Die mittlere Operationszeit lag bei 36,5 Minuten. Intraoperativ wurde einmalig eine kleine Dehiszenz nach Auslosen des Staplers bei partiell fehlendem Schluss der Klammern problemlos durch eine fortlaufende Naht verschlossen. Intraoperativ kam es zu keinen weiteren Komplikationen. Postoperativ traten zwei Harnwegsinfekte und eine erosive Gastritis auf. Poststationar wurde bei vier Patienten eine Proktitis konservativ therapiert. Eine geringgradige Anastomoseninsuffizienz heilte konservativ aus. Eine operative Reintervention wurde bei insgesamt sieben Patienten notwendig (eine Nachblutung, zwei Stenosendilatationen, vier Klammerentfernungen). Die mittlere stationare Verweildauer betrug sieben Tage. 67,4% der Patienten sind funktionell gebessert, 32,6% der Falle nicht. Teilweise voll und bis ganz zufrieden mit dem Operationsergebnis sind 80,5% der Patienten. Unzufrieden sind 19,5%. Bei zehn Patienten wurde durch die STARR-Operation eine Stuhlinkontinenz demaskiert. Bereits vorbestehende Inkontinenzgrade verstarkten sich postoperativ nur diskret. Durch die Einfuhrung der STARR-Operation steht eine zusatzliche Moglichkeit in der operativen Behandlung des ODS zur Verfugung. Uber zwei Drittel der Patienten profitieren hinsichtlich einer funktionellen Verbesserung. Die geringe Invasivitat der Methode kommt dem Patientenkomfort zugute. Nachteilig ist das Risiko der Demaskierung einer bislang inapparenten Stuhlinkontinenz. Unter der Voraussetzung einer auserst strengen Indikationsstellung erscheint die STARR-Operation nach Versagen samtlicher konservativer Masnahmen als eine sinnvolle Option in der Therapie des ODS.
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