Psychische Auffälligkeiten und psychosoziale Beeinträchtigungen bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren in Deutschland – Prävalenz und zeitliche Trends zu 2 Erhebungszeitpunkten (2003–2006 und 2009–2012)
Impactfragebogen
ddc:610
Gesundheitssurvey
Children and adolescents
Psychische Auffälligkeiten
Kinder und Jugendliche
610 Medizin
610
Health survey
03 medical and health sciences
0302 clinical medicine
KiGGS
SDQ
Mental health problems
Impact supplement
DOI:
10.1007/s00103-014-1979-3
Publication Date:
2014-06-20T12:50:58Z
AUTHORS (6)
ABSTRACT
Psychische Auffalligkeiten bei Kindern und Jugendlichen belasten die Betroffenen, die Familie und das soziale Umfeld und besitzen eine hohe Public-Health-Relevanz. Mit der Studie KiGGS Welle 1 (Erhebungszeitraum 2009–2012) liegen Daten zu psychischen Auffalligkeiten im Kindes- und Jugendalter vor, die es ermoglichen, sowohl aktuelle Pravalenzen als auch Trends mit Bezug auf die KiGGS-Basiserhebung (2003–2006) uber einen 6-Jahres-Zeitraum zu berichten. Das Screening psychischer Auffalligkeiten in KiGGS Welle 1 erfolgte mit dem Symptomfragebogen des Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ) bei 10.353 Sorgeberechtigten im telefonischen Interview. In KiGGS Welle 1 wurde zusatzlich auch der SDQ-Impactfragebogen eingesetzt. Insgesamt 20,2 % (95 %-KI: 18,9–21,6 %) der Kinder und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren liesen sich in der KiGGS Welle 1 mit dem SDQ-Symptomfragebogen einer Risikogruppe fur psychische Auffalligkeiten (grenzwertig auffallig oder auffallig im SDQ-Gesamtproblemwert, deutsche Normierung) zuordnen: In der KiGGS-Basiserhebung waren dies 20,0 % (19,1–20,9 %; altersstandardisiert auf die Bevolkerung zum 31.12.2010, deutsche Normierung). Damit lies sich insgesamt keine bedeutsame Veranderung uber die Zeit in der Haufigkeit psychischer Auffalligkeiten nachweisen. Auch in der Stratifizierung nach Geschlecht, Altersgruppen und Sozialstatus zeigten sich in Bezug auf die Risikogruppe keine statistisch signifikanten Pravalenzunterschiede zwischen der KiGGS-Basiserhebung und KiGGS Welle 1. Der statistische Vergleich der Skalenmittelwerte zeigte sowohl bei Madchen als auch bei Jungen hohere Werte bezuglich der Subskalen fur emotionale Probleme, Verhaltensprobleme und prosoziales Verhalten sowie geringere Mittelwerte fur die Subskala Peer-Probleme in KiGGS Welle 1. Die zum Teil gering ausgepragten Veranderungen uber die Zeit konnten jedoch auf Modeeffekte (schriftliche Befragung in der KiGGS-Basiserhebung vs. Telefoninterview in der KiGGS Welle 1) zuruckzufuhren sein. Die Subskala Hyperaktivitat blieb uber beide Messzeitraume unverandert. In Bezug auf Beeintrachtigung infolge psychischer Probleme, erhoben mit dem SDQ-Impactfragebogen, ergaben sich fur den Impactscore sowie fur Chronizitat und familiare Belastungen mehr und langer andauernde Beeintrachtigungen bei Jungen. Die anhaltend hohe Pravalenz und das gleichbleibend hohe Ausmas von emotionalen und verhaltensbedingten Auffalligkeiten sollten Anlass zu vermehrten praventiven Anstrengungen geben.
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