Ist psychischer Stress ein Risikofaktor bei der Entstehung und Entwicklung von Tumoren?
03 medical and health sciences
0302 clinical medicine
DOI:
10.1007/s00761-009-1654-8
Publication Date:
2009-07-27T09:04:11Z
AUTHORS (2)
ABSTRACT
Epidemiologische Studien uber den Zusammenhang zwischen psychosozialem Stress (am Arbeitsplatz oder durch tiefe Lebenseinschnitte) und Tumorentstehung und -entwicklung sind in den Ergebnissen noch immer widerspruchlich und mit einer hohen Varianz behaftet. In einer Mehrzahl von Studien erhoht psychosozialer Stress allerdings das Risiko, an bestimmten Tumorarten zu erkranken, beispielweise an dem am haufigsten untersuchten Brustkrebs. Teilschritte auf dem Weg von Stress zu erhohtem Krebsrisiko bestehen einerseits aus stressinduzierten Suchtverhaltensweisen (Rauchen, Alkoholkonsum, Essstorungen), andererseits aus den Wirkungen von Stresshormonen und deren Einfluss auf das Immunsystem. Suchtverhalten beinhaltet eine Anzahl von Krebsrisiken, z. B. durch erhohte Mengen von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) bei Rauchen und Alkoholismus, die mutagen und cancerogen wirken, oder erhohte Produktion von Adipokinen in den Fettzellen, wodurch die Proliferationsrate auch von Krebszellen stimuliert werden kann. Stresshormone und Zytokine erhohen bei starkem Stress das Risiko von chronischen Entzundungen, die ihrerseits uber eine Anzahl von Faktoren kanzerogen wirken konnen. Auch die Bekampfung von Krebszellen durch das Immunsystem (Immunosurveillance) wird durch Stress gehemmt. Schlieslich verstarkt Stress Alterungsprozesse wie die Verkurzung von Telomeren, was sich ebenfalls als Krebsrisiko erwiesen hat. Die Beeinflussung von Krebs durch psychosozialen Stress sollte daher bei Praventivmasnahmen, aber auch bei der Therapie berucksichtigt werden.
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