Unterbrechung antithrombotischer Behandlung (Bridging) bei kardialen Erkrankungen
03 medical and health sciences
0302 clinical medicine
DOI:
10.1007/s12181-010-0294-y
Publication Date:
2010-09-28T12:18:13Z
AUTHORS (6)
ABSTRACT
Fur operative oder interventionelle Prozeduren muss bei Patienten mit kardialen Erkrankungen und antithrombotischer Therapie (Antikoagulation oder Plattchenfunktionshemmer) das periprozedurale Management (Bridging) unter Berucksichtigung des thromboembolischen Risikos und der Blutungsgefahr geplant werden. Von der Dringlichkeit der Prozedur hangt es ab, ob ein sofortiger Eingriff, ein semielektiver Eingriff oder ein elektives Vorgehen indiziert ist. Dringlich indizierte Notfalleingriffe mussen ggf. unter der aktuellen antithrombotischen Therapie durchgefuhrt werden. Eine elektive Prozedur konnte, sofern die Antikoagulation oder Plattchenfunktionshemmung nur fur einen absehbaren Zeitraum erforderlich ist, dann auf die Zeit nach einer antithrombotischen Therapie verschoben werden. Wenn moglich, sollte diese Problematik einer in naherer Zukunft erforderlichen Operation schon beim Ersteingriff mit nachfolgender Antithrombose hinsichtlich der Auswahl einer Klappenprothese oder eines Stenttyps berucksichtigt werden. Bei allen ubrigen Fallen muss das thromboembolische Risiko gegen das Blutungsrisiko abgewogen werden. Wahrend bei niedrigem thromboembolischem Risiko periprozedural die antithrombotische Therapie unterbrochen oder zumindest in sehr reduzierter Dosis durchgefuhrt werden kann, sind bei hohem thromboembolischem Risiko periprozedural Umstellungen der antithrombotischen Therapie unter Akzeptanz eines erhohten Blutungsrisikos erforderlich. Berucksichtigt werden sollte, dass das vielfach angefuhrte Blutungsrisiko haufig nur kleinere beherrschbare Blutungen umfasst, wahrend potenzielle thromboembolische Ereignisse zu gravierenden Krankheitszustanden fuhren konnen. Andererseits gibt es Prozeduren mit sehr hoher und schlecht beherrschbarer Blutungsgefahr, sodass in solchen Fallen eher ein masig erhohtes thromboembolisches Risiko akzeptiert werden muss. Insofern ist zur optimalen Planung des periprozeduralen Gerinnungsmanagements die Kooperation der beteiligten Fachdisziplinen unabdingbar.
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